Seine Engel - gebt ihnen die Ehre, die sie verdienen

 

                        diese und noch viel mehr sind Seine Engel

 

 

hebräische Namen und Titel:

JAHWAEH: dieser Gottesname enthält viele Bedeutungen

Malach: ein Bote; übersetzt als Angelos, Engel,

Maleachi: mein Engel

Michael: wer ist wie Gott

Gabriel: Mann, Diener Gottes, auch Held, Gott ist meine Stärke

Israel: Gottesstreiter

Jaschua u. ähnliche Schreibweisen: Josua, Yehuschua = Jahweh rettet

Ha Maschiach: ein Botschafter, Beauftragter, ein Titel für Jaschua

Jesus ist die latinisierte Version für den griech. Namen: Ysos, Dionysos = Sohn des Zeus

Christus, griech: Gesalbter

Jo`hanan: von Gott begnadet

Johannes (Ioannes): die latinisierte Form von Johanan

Mirjam: die Widerspenstige, ungezähmt,

Maria, Mara: die Betrübte, bitter,

Josef: Gott füge hinzu, Vermehrung

Sacharja: Jahweh erinnert sich

Zacharias, latinisierte Form von Sacharja

 

Jaschuas Titel heißt im hebr: ha Maschiach = ein Beauftragter, ein Gesalbter. Eine Salbung erhalten gehört zu einer königlichen oder priesterlichen Einsetzung in ein Amt, deshalb soll man Salbung nicht mystifizieren. Also auch Jaschua war kein göttliches Wesen, sondern ganz Mensch, den der Ewige in sein Amt berufen hat.

Der Name Jo`hanan war damals sehr beliebt. In meinen vorigen Themen hab` ich Jochanan geschrieben. Vielleicht wurde dieser Name so ausgesprochen.

 

Engel = Boten gibt es viele. Wir meinen immer, es handle sich nur um körperlose Wesenheiten im Himmel, noch vor dem Menschen erschaffen. Aber auch Menschen sind oft als Boten Gottes unterwegs.

Das Buch Daniel gibt einen kleinen Einblick in die Welt der himmlischen Engel, was ihre Aufgaben sind, ihre Schwierigkeiten im Kampf gegen die Mächte der Finsternis = gefallene Engel, die gegen den Ewigen rebellierten. Auch in der Engelwelt ist eine Hierarchie erkennbar. Sie sind Geistwesen, mit unseren Sinnen nicht fassbar, zeigen sich aber in Visionen menschenähnlich. Der Mensch bewundert sie, weil sie ihm überlegen sind und sucht Kontakt zu ihnen, erwartet Hilfe, die er auch oft bekommt.

Der Ewige sendet seine Engel aus, Er kennt sie alle mit Namen, die wir aber nicht erfahren dürfen. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, sonst würden wir ja die Engel und nicht den Ewigen anrufen.

Der Mensch selber hat einige Engel mit Namen benannt, die eigentlich Titel sind für das, was sie tun. Sie kämpfen zum Wohl der Menschen und übermitteln uns Botschaften, erleuchten unseren Verstand und setzen uns in Kenntnis, was der Ewige von uns fordert. Das verschafft uns Weisheit.

 

GNOSTIK: ist das griechische Wort für Erkennen. Kenntnisse erwerben in Angelegenheiten des Glaubens ist absolut notwendig. Glaube allein ist zu wenig. Man muss doch wissen, worum es geht, dann entscheidet man sich. Das genau aber ist der „Knackpunkt“. Bei wem holt man sich denn die Informationen. Wem hörst du zu, was liest du? Damit beginnen die Irrwege. Nachdem viele Glaubenslehren der griechischen Philosophie entnommen sind, ist deshalb das Wort Gnostik in Verruf gekommen – zu Recht.

 

Ich versuche, dieses Phänomen auf einen einfachen Nenner zu bringen: Wenn ich mein Wissen vom Baum der Erkenntnis hole, von der verbotenen Frucht esse, dann ist das Gnostik pur – ein Irrglaube der Schlangenweisheit. Wenn sich der Mensch vom Ewigen abwendet, geht er in die Irre.

 

Die Gottesfurcht ist der Anfang aller Erkenntnis.

 

Hos 4,4-6: Nur hadere niemand und strafe keiner! Aber mit dir du Priester, will ich hadern!

der Prophet wird mit dir straucheln, … mein Volk geht aus Mangel an Erkenntnis zugrunde.

 

In der Bibel ist von allerlei Herren die Rede. Welchen von ihnen soll denn der Leser als den wahren Gott erkennen, wenn sein Name fehlt? Ist JHWH, der Ewige, gemeint, ein Engel, oder JCh? Da geht es uns so, wie in Hos 4,4 beschrieben.

 

Wenn z.B. in Mt 1,20: ein Engel des Herrn – klein geschrieben – Josef im Traum erscheint und Maria vom hl. Geist überschattet wird, dann weiß man, dass auch Luzifer, der Herr, seine Engel aussendet.

 

      Das Wort Engel ist geschlechtsneutral, denn Engel sind doch geschlechtslose Wesenheiten.

 

Geht es um harte Auseinandersetzungen zwischen Himmel und Erde, verheerende Schlachten im Glaubenskampf, sendet der HERR seine Mächte und Gewalten, die Erzengel, aus. Der Mensch stellt sich diese männlich vor, als heldenhafte Krieger. Vor allem aber zeichnen sich diese durch absolute Treue zu ihrem HERRN aus, daher setzt Er sie im Besonderen für Sein Volk ein. Wenn Seine Engel in Visionen und Theophanien Kontakt zu Menschen aufnehmen, zeigen sie sich ihnen in menschenähnlicher Gestalt, männlich, daher der Engel, genauer gesagt: der Engel des HERRN. Ein Engel wäre aber insofern passender, damit sich der Leser nicht auf 1 Engel fixiert. Um die Himmelswesen klar von Menschen zu unterscheiden, stellt sie die Kunst immer mit Flügeln dar.

 

Engel des HERRN sind Stellvertreter Gottes.

 

Der Ewige selbst tritt in Visionen nie in Erscheinung. Der Mensch könnte seine Gewalt nicht verkraften, wenn er sogar schon bei Erzengeln in Ohnmacht sinkt. ER sendet also machtvolle Engel an großen Wendepunkten in seinem Heilsplan aus:

 

1.Mos 22,11: Der Engel des HERRN hindert Abraham daran, seinen Sohn Isaak zu opfern.

2.Mos 3,2.15: Ein Engel des HERRN zeigt sich Moses am brennenden Dornbusch.

Er zitiert Gott in der direkten Rede und eröffnet ihm den Namen Gottes: Jahwaeh.

Ri 2,1-4: Bei der Landnahme Kanaans ist Israel nachlässig und der Engel des HERRN muss sie warnen

Sach 1,11: Sie antworteten dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrten hielt.

4.Mos 22,22.23: Ein Engel des HERRN trat Bileam in den Weg mit dem gezückten Schwert in seiner Hand.

Bileam darf nur reden, was ihm der Engel sagt: 4x muss er Israel segnen.

 

5.Mos 31: Die Landnahme war eine große Glaubensprobe für das Volk Israel. Nach dem Tod Mose` übernahm Josua die Führung in Kanaan. Die 12 losen Stämme für einen gemeinsamen Kampf zu gewinnen, war für Josua kein leichtes Unterfangen. So lange er lebte, vertrauten sie auf seine Stärke und die, seines Gottes. Und der Fürst über das Heer des HERRN verhalf ihnen zum Sieg.

 

Jos 5,13.14.15: Es begab sich aber, als Josua bei Jericho war, dass er seine Augen

erhob und sich umsah; und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, der hatte ein bloßes

Schwert in seiner Hand. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Gehörst du uns

an oder unsern Feinden?

Er sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN; jetzt bin ich gekommen!

Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: was sagt mein

Herr seinem Knecht? Und der Fürst über das Heer des HERRN sprach zu Josua: Ziehe deine

Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heilig! Und Josua tat also.

 

Wenn Engel als Stellvertreter des Ewigen agieren, dann kann ich mir vorstellen, dass auch Engel Menschen als ihre Stellvertreter aussenden. Hat dann in diesem Fall der Erzengel Michael einen Mann zu Josua gesendet?

 

Im Vergleich mit Moses am brennenden Dornbusch und König David in Jerusalem lässt sich ein Zusammenhang mit Josuas Erlebnis erkennen: er hob seine Augen auf – mit dem Schwert in seiner Hand – soll seine Schuhe ausziehen – brennendes Feuer. – siehe weiter unten

Es geht in diesen Ereignissen um die Besitznahme Kanaans und die Vertreibung der falschen Götter. Es waren große Wendepunkte im Werden des verheißenen Landes Israel.

 

Die Engel des HERRN geben ihren Namen nicht preis – er ist ja wunderbar!

 

Nur zwei von ihnen sind uns namentlich in der Bibel bekannt: Michael und Gabriel (Raphael nicht mitgerechnet). Und dies auch nur deshalb, weil ein Zusammenhang von Ereignissen dargestellt werden soll – zur Orientierung – und dass es sich konkret um denselben Engel handelt.

 

I.          ERZENGEL MICHAEL

 

Im Daniel Buch begegnen wir beiden Engeln: Michael und Gabriel. Sie arbeiten zusammen.

Dan 10,13.21: 21Tage hat Gabriel dem Fürsten von Persien widerstanden, nur Michael half ihm im Kampf für Gottes Volk. Sie ermöglichen den Rückkehrern aus Babylon den Aufbau Jerusalems und ihres Tempels.

Dan 12,1: Der Fürst Michael wird für sein Volk einstehen in Zeiten höchster Not und Gabriel verweist auf die Fristen.

 

Fresko in der Kirche Bischofshofen

 

Warum verehren die Christen den Erzengel Michael auch als Seelenwäger?

Da muss man weiter zurückgreifen:

 

Im Richterbuch 6,8-11 sendet der Ewige einen Propheten, der das Volk an seine Bundesverpflichtung erinnert, haben aber nicht gehorcht. Daher kam die Plage der Morgenländer über sie.

Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter eine Eiche zu Ophra. Gideon drosch gerade den Weizen. Der Engel ermuntert ihn zum Krieg gegen die Feinde. Mit Gottes Hilfe kann er die Midianiter vertreiben und Israel von den Feinden erlösen.

1.Chr 21,15.20.27: König David entsetzt sich über das Massensterben unter seinem Volk, sieht am Himmel einen Engel mit gezücktem Schwert – und der HERR gebot dem Engel, das Verderben zu beenden. Ornan drosch gerade Weizen auf seiner Tenne am Berg Morija (dem späteren Tempelplatz).

 

Beide Ereignisse haben einen Zusammenhang: der Engel des HERRN erscheint beim Weizendreschen. Dabei wird die Spreu vom Weizen getrennt – der Weizen kommt in die Scheuer, die Spreu wird verbrannt. Dies wird zum Vergleich mit den Menschen:

Das flammende Schwert des Engels scheidet die Guten von den Bösen – daher der Seelenwäger. Für die Bösen bleibt die Pforte in den Himmel verschlossen. Sie sind wie Spreu vor dem Winde = nutzlos und kraftlos zum Widerstand gegen das Böse … und der Engel des HERRN verteilte sie = zersprengt sie in alle Windrichtungen. Ihre Wege sind finster und glatt.

 

Dazu muss man aber sagen, dass der Erzengel Michael nur der Gerichtsdiener seines HERRN ist. Allein der Ewige ist Richter und spricht das Urteil aus – der Engel vollstreckt es.

 

Jes 29,2: alsdann will ich den Ariel bedrängen, dass Traurigkeit und Klage entstehen, und er mir zum richtigen Gottesaltar wird.

 

streitet Michael gegen Ariel?

 

ARIEL – hebr: Löwe Gottes. Gemeint ist Jerusalem, die Stadt Davids, im Zusammenhang mit dem Opferaltar im Tempel. Er steht im Gegensatz zum Brandherd einer kanaanäischen Gottheit.

Ist Ariel ein Gegenspieler Michaels? Das Symbol des Löwen ist doppeldeutig. Stolz, mächtig und stark ist das Raubtier, unerbittlich und grausam ist es aber auch. Juda identifiziert sich mit dem Löwen.

 

Michael ist uns auch in der Offbg 12,7-9 namentlich bekannt:

 

Da kämpft er gegen den Drachen und seine Anhänger, die er vom Himmel auf die Erde stürzt, daher oft als römischer Kriegsmann dargestellt, mit dem flammenden Schwert in der Hand.

 

Der Sturz Sat..s auf die Erde war aber sicher kein Gewinn für die Erdbewohner. Nun ist er den Menschen noch näher, kann noch mehr Schaden anrichten. Warum also hat er das getan? Auch hier wieder ist Michael als Vollstrecker göttlichen Gerichts aktiv. Es ist eine Strafsanktion für die Erdenbewohner, nachdem sie sich mehr dem Bösen zugewendet haben im Starrsinn ihres Herzens.

                                      „Na gut, da habt ihr ihn!“

Stift Reichersberg

 

 Michael stellt die Frage: Wer ist wie Gott?

 

Damit meint er wohl: bist du ein Ebenbild Gottes,oder hast du dich schon sehr weit von Ihm entfernt, bist den Dämonen gleich geworden? Der Schöpfer der Welt hat doch den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen. ER will von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden. Die Frage, die der Erzengel an die Menschen stellt, wird zu seinem Namen.

 

Offbg19,11-16: Ein Hinweis auf die letzte Schlacht – mit einem Spross Davids und evt. dem Erzengel Michael, als Krieger mit seinem Heer und als ein Engel des Gerichts.

In dieser Vision scheinen Engel und Mensch zu verschmelzen. Das entsprach der damaligen Vorstellung von Mischwesen, halb Mensch halb Gott, ist aber problematisch.

 

II.          ENGEL seines Angesichts

 

Der Engel seines Angesichts ist ein Mensch – Was zeichnet ihn aus:

 

Ø Er hat eine sehr innige Beziehung zum Ewigen

Ø Er handelt im Interesse seines Volkes, nicht in eigener Sache

Ø Er geht ihnen mutig voran

Ø Die Wolken – Feuersäule

Ø Er tritt für sie in den Riss

 

 Im Angesicht

 

2. Mos, 33,11: Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht,

wie ein Mann mit seinem Freunde redet; und wenn er wieder ins Lager zurückkehrte,

so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte.

 

2. Mos 33,9: Er sprach mit ihm im Zelt der Begegnung, außerhalb des Lagers, nicht in der Stiftshütte, denn der Ewige will nicht mehr so nahe unter den zwölf Stämmen sein, aufgrund der schweren Sünde beim Tanz um das goldene Kalb. Nur der Stamm Levi stellte sich zu Moses und tötete alle Abgefallenen, wie Moses geboten hat: 2. Mos 32,25-28 Damit übernehmen die Leviten das Priesteramt und werden zu Engeln Gottes = Malach; werden Tempelwächter, hüten den Weihrauch in den Schalen, u.v.a.m.

 

Vorangehen

 

2.Mos 23,20-23: siehe, ich sende einen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Weg und

dich an den Ort zu bringen, den ich bereitet habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner

Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird eure Übertretungen nicht

ertragen; denn mein Name ist in ihm. Wenn nun mein Engel vor dir hergeht und dich zu den

Amoritern, Hetitern, Pheresitern, Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern bringt und ich sie

vertilge, so sollst du ihre Götter nicht anbeten,….

 

 2.Mos 33,12.17: zweimal ein Hinweis zu Moses: „Ich kenne dich mit Namen“

 

Ein Engel, mein Engel: damit ist ein Mann gemeint wie Moses, Josua, u.a. der im Kampf mutig vorangeht, im starken Vertrauen zu seinem Gott. Er ist voll des heiligen Geistes und damit Träger des göttlichen Namens. Der Ewige geht ihnen voran und vertilgt die Feinde. Im Idealfall muss der Mensch also seine Feinde nicht töten! Will man ein Land in Besitz nehmen, darf man den falschen Götzen keinerlei Beachtung schenken, dann erledigt Gott deine Feinde!

 

Ez 33 – das Wächteramt der Propheten: Moses war der erste.

 

Trotz der emsigen Propheten, die ihr Volk aufopfernd begleitet und gewarnt haben, fiel es immer wieder ab von seinem Gott – da entfernte Er sich von ihnen. So mussten sie viele blutige Schlachten austragen, sogar untereinander und kamen in Verruf vor der ganzen Welt, wo sie doch als Vorbild hätten voran gehen sollen!

 

5.Mos31,3.7.8: der HERR, dein Gott, geht selbst vor dir hinüber; Er selbst wird diese Völker

vor dir her vertilgen, dass du sie überwindest; Josua geht vor dir hinüber, wie der HERR

gesagt hat.

Moses zu Josua: Er soll das Erbe des Landes unter sein Volk verteilen, der HERR aber,

der selbst vor dir hergeht, wird mit dir sein. Josua 1,6

 

Richter Buch 10,16-18: Das Volk Gottes ist in Kanaan von Feinden bedrängt,

Da stellt sich wieder die Frage: wo ist unter uns ein Mann, der im Kampf mutig

voran geht, wer beginnt die Schlacht?

 

Jes 63,9-11: Und so ward er ihr Retter. Bei aller ihrer Angst war ihm auch Angst,

und der Engel seines Angesichts rettete sie; aus Liebe und Mitleid hat er sie erlöst,

er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. Sie aber widerstrebten und

betrübten seinen heiligen Geist; da ward er ihnen feind. Und stritt selbst wider sie.

Da gedachte sein Volk an die alte Zeit, an Mose: Wo ist der, welcher sie aus dem Meer

führte mit dem Hirten seiner Herde? Wo ist er, der seinen heiligen Geist in sein Herz gab,

 

Diese Männer gingen ihrem Volk mutig voran.

 

Ps 50,23: Wer Dank opfert, der ehrt mich, und wer den Weg bahnt, dem zeige ich Gottes Heil!

 

 

Engel in der Wolken - und Feuersäule

 

2.Mos 13,21: Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule,

dass er sie den rechten Weg führete, und des Nachts in einer Feuersäule, dass

er ihnen leuchtete, damit sie bei Tag und bei Nacht wandeln konnten.

 

2. Mos 40,34-38: die Rauchwolke bedeckt die Stiftshütte. – 1.Kön 8,11

Wenn sie sich emporhebt, war das dem Volk ein Zeichen, dass sie weiterwandern sollen.

4.Mos 9, 15-22: ebenso

 

Auch hier „verschmelzen“ Mensch und Engel: zwei Männer agieren mit Hilfe von Engeln = Seine Winde. Sie sind im Auftrag ihres Gottes unterwegs und stehen in Seiner Gegenwart.

 

Wie kann man sich dieses Ereignis praktisch vorstellen? Prozessionen im Altertum: Tempeldiener mit Schalen voll Räucherwerks an hohen Tragestangen befestigt, gingen dem Menschenzug voran. Ich nehme an, dass diese übliche Praxis auch beim Zug durch die Wüste angewandt wurde. Dabei allerdings mit göttlichem Beistand:

Ein Mann mit einer Schale voll Räucherwerks geht dem Volk voran. Der Rauch steigt auf und gleich einer Wolke wehen die Winde, Engel Gottes, ihn in die Richtung, wohin das Volk durch die Wüste ziehen soll. Einen besseren Navigator gibt es nicht. Na, wenn das kein Wunder ist!

Wenn das Volk manchmal auch bei Nacht weiter wandern soll, es musste jederzeit bereit sein, dann loderte die Flamme in der Räucherschale des Mannes, der voran ging, hoch auf und leuchtete ihnen den Weg.

 

2. Mos 14, 19 – 20: hier wird die qualmende Rauchwolke für die Ägypter zur Finsternis,

weil sie sich vor das Feuer postiert, welches nur dem Volk zur Leuchte dient.

3.Mos 16,13: die Wolke des Räucherwerks ist wie eine Trennwand = auch hier finde

ich eine Bestätigung, dass es sich bei der Wolke um Rauch handelt, es ist kein himmlisches Wölkchen.

 

    Ps 99,6.7: In der Wolken – u. Feuersäule redete Er zu ihnen und alle, die Seinen Namen anriefen, erhörte Er.

 

Ez 9: Die Vision des Propheten Ezechiel beschreibt sehr eindrücklich die Herrlichkeit in der Wolke

über dem Allerheiligsten im Tempel. Nun entfernt sie sich, denn der Frevel im Lande wurde übergroß.

 

7 Engel in männlicher Gestalt treten auf. Der eine in weißem Leinenkleid mit dem Schreibzeug

in der Hand. Er malt allen Menschen in der Stadt ein Zeichen auf die Stirn, die seufzen und

jammern über die Gräuel, die darin verübt werden. Ihm folgen 6 Männer, die alle Übrigen

töten. Daraufhin meldet der Mann mit dem Schreibzeug: „Ich habe getan, wie du mir befohlen hast.

 

In den Riss treten:

 

Stadtmauern wurden von Feinden oft stark beschädigt. Man muss diese unbedingt wieder renovieren, mindestens die Lücken schließen, wenn noch Zeit ist bis zur nächsten Schlacht. Wer wagt sich an die kaputte Mauer heran?

Niemand findet sich, in den Riss zu treten: Geistlich betrachtet wurde dies zum Vorwurf an die Propheten: ihre falschen Prophezeiungen sind wie ein Geheul von Schakalen in den Ruinen, völlig nutzlos. Wenn Krieg ist, kann man nicht feige von Frieden reden.

 

Ez 13,5: Ihr seid nicht in die Risse getreten und habt keine Mauer um das Haus

Israel gemacht, dass es im Kampfe standzuhalten vermöchte am Tag des HERRN.

 

Ez 22,30: Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der eine Mauer bauen und vor mir für

das Land in den Riss treten könnte, damit es nicht zugrunde gehe; aber ich fand keinen!

 

Ps 106,23: Und er gedachte sie zu vertilgen, wenn nicht Mose, sein Auserwählter,

in den Riss getreten wäre vor seinem Angesicht, um seinen Grimm abzuwenden,

dass er sie nicht vertilge.

 

Jes 30,13: darum wird euch die Sünde sein wie ein Bruchstück, das herunterfallen will,

das drohend vorspringt an einer hohen Mauer, das plötzlich unversehens abbricht;

 

Die Sünde war hier der hartnäckige Widerstand gegen Gott der Jerusalemer Führungsschicht. Hohe Herrschaften kümmern sich nicht um das Leid des Volkes, pflegen ihre eigenen Interessen, wollen hoch hinaus. Das können sie haben:

 

In der Waagschale des Erzengel Michael gelangen sie ganz nach oben,

   umso tiefer wird ihr Fall, weil als zu leicht befunden worden!

 

III.          ERZENGEL GABRIEL

 

Im AT zeigt sich dieser Engel den Menschen in männlicher,

heldenhafter Gestalt. Offensichtlich braucht es viel Kraft und

Mut, sich gegen Widersacher (Dämonen) durchzusetzen und

Botschaften im Auftrag Gottes zu übermitteln.

 

Im NT erkennen wir Gabriel mit der Lilie in der Hand –

nach christlichem Verständnis, sanft

 

 

Nur im Buch Daniel und im Lukas Evangelium wird der Begriff „Mann Gottes“ zum Namen: GABRIEL

Es handelt sich um einen ganz bestimmten Erzengel: Er offenbart dem Daniel den Beginn der 70 Jahrwochen und Mirjam steht vor ihrem Ende.

 

Den Beschreibungen nach im Buch Daniel, scheint es sich um denselben Engel zu handeln:

Dan 8,8-14.16.26; 9,21.23; 10,4.11.13.16.19; 12,5.6

 

Daniel sieht eine gewaltige Erscheinung, für einen Menschen nicht zu ertragen, weshalb er immer wieder in Ohnmacht sinkt. Außerdem agiert er gemeinsam mit dem Erzengel Michael im Interesse ihres Volkes. Es war der Erzengel Gabriel, der weitreichende Botschaften zu übermitteln hatte, von Zeiten und Fristen. Daran war aber eine Bedingung geknüpft:

 

Daniels Einsicht über die Sünde seines Volkes, Reue und Bitte an den Ewigen um Hilfe.

Dies machte ihn zum liebwerten Mann – 3x angesprochen!

 

einige Hinweise zu einem Mann Gottes:

 

1.Mos 32,24.29: Kampf am Jabbok, Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und Jakob hat gewonnen, erhält einen neuen Namen: Israel – und der Mann segnete ihn daselbst

1.Mos 35,9:Gott bestätigt den neuen Namen und segnet Israel zum zweitenmal.

Hos 12,4.5: Ein Engel des HERRN – in seiner Manneskraft kämpfte Jakob mit Gott (El)

Ri 13,3 – 6: Simsons Eltern Und der Engel des HERRN erschien dem Weibe, siehe es kam ein Mann Gottes zu mir

Ri 13.8.16 -18: Mann Gottes wie heißt du – mein Name ist ja wunderbar

Ez 40,3: ein Mann wie aus Erz, mit Schnur und Messrute misst er das neue Jerusalem aus

Sach 2,5: ein Mann, der hatte eine Messschnur in der Hand

 

IV.          Mein ENGEL

 

Weiter oben hab` ich schon auf sie hingewiesen. Es sind menschliche Boten Gottes, die ihrem Volk vorangehen bei der Besitznahme des verheißenen Landes.

 

Im Buch Maleachi findet nun „mein Engel“ eine neue Ausrichtung: Er ist auf 1 Mann konzentriert.

 

Maleachi war vom ewigen Gott berufen, sein Volk auf das Kommen des Erlösers vorzubereiten, gleich einem Herold, der dem König vorausgeht. Er hält die Bewohner an, ihre Häuser zu schmücken, die Straßen reinigen, Hindernisse beseitigen, sich festlich kleiden, einen feierlichen Empfang vorbereiten, etc., alles profane Angelegenheiten.

Im geistlichen Sinne aber geht es noch weiter: Ein Bote Gottes macht sie auf Missstände aufmerksam, dürfen Ihm keinen Anstoß zum Zorn geben. In diesem Fall ist daher Maleachi kein Name, sondern ein Titel. Weil sich aber seine Aufgabe von anderen „mein Engel“ unterscheidet, ist dieser Titel doch zum Namen für einen bestimmten Mann geworden.

 

Maleachi 3,1: siehe, ich sende meinen Engel, der vor mir her den Weg bereiten soll;

und plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel

des Bundes, nach dem ihr begehret; siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen.“

 

Maleachi ist „mein Engel“. Wer aber ist der „Engel des Bundes“?

 

Dieser ist uns unter anderen Titeln bekannt:

Messias – Erlöser – Retter der Welt – Immanuel – Spross

 

Maleachi erfüllt alle Kriterien, die ihn als Herold des Messias identifizieren:

 

Ø  erinnert sein Volk an den göttlichen Bund mit all den Rechten und Pflichten. (3,22) 

Ø  tadelt sie wegen der Ehe mit fremden Frauen (2,11-15)

Ø  verurteilt die Vernachlässigung des Zehnten (3,8-10)

Ø  entsetzt sich über die Bosheiten einer korrupten Priesterschaft (1,6 – 2,9)

Ø  kritisiert soziale Sünden (3,5)

 

Das passt genau in die Zeit vor 2000 Jahren. Der schädliche Einfluss griechischen Denkens hat sich schon lange bemerkbar gemacht, vor allem unter den Priestern. Sie unterwiesen das Volk nicht mehr im rechten Sinn. Dazu standen sie unter dem brutalen Joch der Römer. Verbitterung und Zynismus machten sich breit. Die Hoffnung auf das kommende messianische Reich erfüllt sich einfach nicht. Das Volk ist desillusioniert, wird nachlässig. Es ist naheliegend, dass Maleachi selber ein levitischer Priester war, der seinen Kollegen hart ins Gewissen redet:

 

Mal 2,7: Denn des Priesters Lippen sollen die Erkenntnis bewahren, und aus seinem Munde

soll man das Gesetz erfragen; denn er ist ein Bote des HERRN der Heerscharen.

 

Wenn „Malea`chi“ Mein Engel heißt, ist mit „Mal`ach“ ein Engel, Bote gemeint, also der Priester. Ein Herold muss kurz vor Ankunft des Königs in Erscheinung treten. Es macht keinen Sinn, Maleachi Jahrhunderte vorauszuschicken, gerät doch alles wieder in Vergessenheit.

 

Die Evangelisten jedoch wollen Maleachi weit zurück in die Zeit der Exulanten verlegen, als diese aus Babylon in das Land ihrer Väter zurückkehrten – um 500 v. Chr.! Da hatten sie erst mal ganz andere massive Probleme: Sie waren verzweifelt und orientiertierungslos. Das kleine verlorene Grüppchen war auf starke Führerpersönlichkeiten angewiesen: 5 namentlich bekannte tüchtige Männer waren es:                                          Serubbabel – Esra – Nehemia – Sacharja – Haggai

 

Serubbabel entstammt dem davidischen Königshaus. Esra 3,2 – 5,2

Er darf mit seiner Familie in sein Land zurückkehren, aber nur als Vasall, nicht als Regent.

Esra war ein levitischer Priester und hat die Heimkehrer im rechten Glauben unterwiesen.

Nehemia war Mundschenk des persischen Königs und wird von ihm als Statthalter

in Jerusalem eingesetzt.

Sacharja war ein Prophet, hat die nahe und ferne Zukunft im Blick Sach 2,5.9.11

Er hält ihnen vor Augen, dass das verhasste Babylon bald selber dem göttlichen Gericht verfallen wird. Daher werden sie hier in Zion sicher wohnen, wenn sie das Liebesangebot ihres Gottes annehmen können und Ihm gehorchen, die Widerspenstigkeit aufgeben. Dann baut Gott eine feurige Mauer um sie her.

Haggai war ein Prophet. Der Wiederaufbau des Tempels lag ihm besonders am Herzen, trotz heftigen Widerstands des persischen Gouverneurs schafft er das. Esr 5,1.6.14

 

Sie alle haben das kleine Volk aufgerichtet, ermutigt und korrigiert – das reicht.

 

Die Heimkehrer haben viele Fehler gemacht, weil sie vieles nicht mehr wussten. Der Großteil unter ihnen wuchs in Babylon auf. Jerusalem lag in Trümmern, sollen den Tempel wieder aufbauen. Dazu sind sie von Feinden umgeben, leben in ständiger Angst, ermordet zu werden – sind völlig überfordert. Deswegen versichert ihnen ihr Gott über seine Propheten, dass sie in seiner Gnade stehen, unter seinem besonderen Schutz. Trotzdem muss Er sie maßregeln und in aller Liebe ihnen ihr Fehlverhalten vor Augen führen. Daher passt der Vorwurf Maleachis von Frechheit und Gleichgültigkeit nicht in diese Zeit, sondern einige hundert Jahre später.

 

Maleachi aber wird in den Evangelien nicht erwähnt. Einem anderen Mann schanzt man die Aufgabe des Herolds zu:

 

Johannes der Täufer wird ihr Favorit.

Johannes passt genau in ihr Konzept. Mit ihm bringen sie den Elia ins Spiel.

 

Johannes war im Gewand aus Kamelhaar (eines unreinen Tieres, ein Tier der Wüste) bekleidet, dazu ein lederner Gürtel. Er lebte in der Wüste und hatte viel Zulauf von wundergläubigen Leuten, konnte sie mit dem Zeichen – er taucht sie in den Jordan ein – in den Bann ziehen: „Kehrt um, reinigt euch“

 

Damit wird er zu „Johannes der Eintaucher“.

 

Mk 1,3: Eine Stimme in der Wüste ruft: „Bereitet den Weg des Herrn, macht eben seine Pfade“

 

 Richtig dagegen ist die Satzstellung in Jes 40,3 – das macht einen großen Unterschied:

 

 „Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN; ebnet auf dem Gefilde……

 

Jesaja war kein Mann der Wüste und meinte die geistliche Wüste einer desolaten Gesellschaft. Johannes der Eintaucher war ein Zauberer, Elia sein Vorbild. Sie waren nach eigenem Beschluss unterwegs, für Gott völlig unbrauchbar und keineswegs von Ihm berufen!    siehe. Elia Elisa

 

5.Mos 18,9-14: Moses warnt vor Zauberei. Darauf stand die Todesstrafe!

15: will einen Propheten wie mich erwecken = eine Berufung

19: dieser wird in meinem Namen reden = Jaschua = der Bote des Bundes

 

Trotzdem stand Elia hoch im Kurs und war überaus beliebt. Die Christen setzen dies fort.

 

Mt 11,3-14: und wenn ihr es annehmen wollt: er ist der Elia der kommen soll

 

Lk 1,16.17 entschärft dies und lässt einen Engel verkünden, der Sohn des Zacharias käme nur im Geist und in der Kraft des Elia. Dieser Engel wird mit der Lilie dargestellt, es ist daher nicht der Erzengel Gabriel, denn die Lilie ist die Blume der Göttin Isis. Entsprechend heidnisch fiel dann auch seine Botschaft aus.

Joh 1,15-28 Auch im Johannes Evangelium bezeugt Johannes der Eintaucher ehrlich, dass er nicht Elia ist, will aber Bote eines Gottes sein.

 

 Joh1, 26.27: Er ist zu gering ….. der nach mir kommt und vor mir gewesen….

 

Der Evangelist will damit die Gottessohnschaft Jesu` herausstreichen. Die Taufmystik ist ein wichtiger Bestandteil der christlichen Lehre.

 

 Mt 11,3.10: aus dem Gefängnis: bist du es, der da kommen soll,… denn dieser ist`s,

von dem geschrieben steht: siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht,

der deinen Weg vor dir bereiten soll.“ –

 

„von dem geschrieben steht“: Johannes bezieht sich dabei auf Maleachi.

 

Aber das Buch Maleachi war zu ihrer Zeit noch gar nicht geschrieben und seine Verfasserschaft nicht geklärt. Von Maleachi will man so gar nichts wissen. Es ist auch nicht richtig, ihn unter die Propheten zu reihen. Diese hatten eine ganz andere Aufgabe. Maleachi = mein Engel hatte die Aufgabe, sein Volk auf das Kommen des ersehnten Erlösers vorzubereiten. Dies tat er mit vollem Einsatz.

Weiteres dazu siehe unter pt. V.

 

Wer also ist der echte Herold, der dem Boten des Bundes vorangeht?

 

Johannes der Eintaucher kontra Maleachi

 

Johannes erfährt im Gefängnis von den Werken des Christus und ist entsetzt, versteht die Welt nicht mehr. Warum hilft ihm dieser Christus nicht. Man sagt ihm so viele Wunder nach. Johannes hat ja die Gläubigen im Jordan eingetaucht, zum Zeichen als Reinigung von Sündenschuld, in der Hoffnung, dass sie dem angekündigten Gericht entgehen werden.

 

Mt 1-12: tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen.

 

Johannes erwartet Gericht über die Bösen, also die Heiden. Das hat ihn unvorsichtig gemacht und wagt es, Herodes zu kritisieren, den Bösesten der Bösen. Stattdessen beginnt Gottesgericht zuallererst in den eigenen Reihen: seinem Volk. Daher kann und will Jaschua die Hinrichtung des Johannes auch nicht verhindern. Obwohl sogar von Herodes bewundert, ließ dieser ihn schließlich töten, denn beleidigen lässt sich kein König.

 

Mt 3,10: Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder

Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!

 

Damit hat Johannes sein eigenes Urteil gesprochen.

 siehe Moses: ein Zauberer soll nicht am Leben bleiben – Herodes hat diese Aufgabe erfüllt.

 

Jaschua als Engel des Bundes hätte ihr Erlöser werden können, aber sie verwarfen sein Wort. Damit verfallen sie dem göttlichen Gericht und müssen weiterhin in der Unterdrückung gottloser Herren leiden. Aber der Engel des Bundes hat einen Anfang gesetzt!

 

V.          ENGEL des Bundes

 

Mit dem “Bund“ ist ein Vertrag gemeint. Der Ewige hat mit Israel ein Bündnis geschlossen. Beide Vertragspartner müssen sich daranhalten. Gott tut dies auf jeden Fall, aber sein Volk wurde säumig. Deshalb muss Er aus ihren Reihen einen Mann erwecken, der den Vertragsbruch wiederherstellen soll. Das Buch Maleachi nennt ihn: Engel des Bundes. In alten prophetischen Schriften ist er uns als „Spross“ bekannt:

 

Sach 6,12: es ist ein Mann, dessen Name Spross ist … er wird den Tempel des HERRN bauen

Jes 4,2: an jenem Tage wird der Spross des HERRN zur Zierde und Ehre dienen und die

Frucht des Landes zum Ruhm und Preis den Geretteten Israels.

Jes 11,1: ein Spross aus dem Stumpfe Isai

„Spross“ wird zu einem messianischen Titel

 

Gottesfürchtige erhalten Zeichen

 

Denn: Sie beten zu ihrem Gott, lesen die Schriften der Propheten und haben ein Schuldbewusstsein, ein funktionierendes Gewissen. Das bewahrt sie, Lüge von Wahrheit unterscheiden zu können und die Lüge zu meiden. Eine göttliche Zeichensetzung brauchen Menschen zur Orientierung.

 

Ps 119,118: …. hat sie zu leicht erfunden, denn eitel Betrug ist ihre Täuschung …..

 

Die Ereignisse in Lk und Mt – frei geschildert:

Ein frommer Mann namens Sacharja aus dem Hause Levi erhält eine göttliche Botschaft:

Jahweh erinnert sich – die Zeit ist nahe!

Das erhoffte Ende der 70 Jahrwochen von Daniels Prophetie Dan 9,12 kündigt sich an. Sein Sohn Johanan wird dem Engel des Bundes vorangehen. Damit wird Johanan zu Maleachi = mein Engel. Es ist ein Titel, kein Name.

Mirjam ist aus königlichem Geschlecht Davids und lebt in Jerusalem. Als gläubige Frau liest sie eifrig in den Schriften der Propheten und Maleachi ist ihr bekannt, vielleicht ein Onkel. Sie nimmt sich seine Worte zu Herzen und bittet ebenfalls Gott um ein Zeichen, das sie schließlich erhält. Der Erzengel Gabriel versichert ihr, dass sie die Mutter des Erlösers sein darf – eine hohe Auszeichnung.

 

Wer aber soll der Vater des Kindes sein? Nicht viele kommen in Frage, denn auch er muss aus dem Hause Davids stammen. Das allein aber reicht nicht: auch gottesfürchtig muss er sein, gebildet in den heiligen Schriften, eine Verantwortungsposition erworben und sich in Festigkeit und Mut ausgezeichnet haben, denn ein Vater des Erlösers wird es nicht leicht haben! Die Wahl fällt auf Josef: Er ist als Baumeister in Galiläa beschäftigt, ein streitbarer Mann in fortgeschrittenem Alter, Witwer und hat erwachsene Kinder. Maleachi bestärkt ihn, Mirjam zu ehelichen und: Sie willigt ein.

 

Der Ewige fügt es, dass Herodes ausnahmsweise einmal das so wichtige Laubhüttenfest gestattet. Es war eines der drei verpflichtenden Feste, wo sich jeder männliche Israelit im Tempel in Jerusalem einzufinden hatte. Doch wer wagt es, dies zu halten. Diesem Fuchs ist ja nicht zu trauen! Mutig und beherzt nimmt Josef seine junge Ehefrau mit nach Bethlehem in seine Heimatstadt, nahe Jerusalem. Hier wollen sie das große Fest in der Laubhütte mit ihrem Neugeborenen feiern, das Mirjam bereits unter dem Herzen trägt:

Am besten Tag des Jahres, es war der Versöhnungstag: Yom ha Kippur (3.Mos 16,29 u. 23,27), erblickt ihr Sohn das Licht der Welt, am hellichten Tag, ein goldener warmer Tag im Herbst – was für ein Zeichen! Gleich anschließend folgt das Erntefest der Einsammlung im Sept/ Okt – das Laubhüttenfest – noch ein Zeichen! Maleachi war sicher ihr erster Gast, der ihnen zur Geburt ihres Kindes gratulierte. Gottesfürchtigen, die schon lange sehnsüchtig auf den Erlöser warten, geht er wie ein „Stern“ voran, damit sie sich vom großen Ereignis überzeugen können. Auch anderen wird das Zeichen bekannt: Ihr werdet ein Neugeborenes in einer Laubhütte finden, gehüllt in den Umwurf eines Kindes, darauf sein Name geschrieben steht: Jaschua = Jahweh rettet! Sie kommen und staunen, loben und preisen Gott für dieses Wunder und bringen Geschenke mit. Leider erfahren auch weise Morgenländer davon. Es sind Nabatäer, und auch sie bringen Geschenke. Da aber wohnt Mirjam bereits im Haus bei Verwandten. Josef kann nicht so lange bleiben, muss Bauarbeiten beaufsichtigen. Maleachi ist bestürzt, denn ihr Interesse ist anderer Art und drängt die Eltern, sobald wie möglich die Nähe Jerusalems wieder zu verlassen. Zuvor aber müssen sie ihren Erstgeborenen im Tempel darstellen. Das war 40 Tage nach seiner Geburt üblich.

Im Tempel begegnen sie einem Mann (ein Mensch, also kein Engel) namens Simeon. Endlich war es so weit. Lange schon wartete er auf den Trost Israels, denn auch er erhielt ein Zeichen, dass er seine Ankunft in Jerusalem noch erleben wird.

 

Lk 2,25: Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war

gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm.

Lk 2,34: Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt

zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird.

 

Damit meint Simeon, dass alle diejenigen, die Jaschua, den Engel des Bundes, nicht annehmen können, er zum Fall in den Tod wird. Für sie gibt es keine Auferstehung.

Lk 2,36-38: Auch die Witwe Hanna, sie war eine Prophetin, wartete im Tempel geduldig auf ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und redete zu allen, die ebenso auf den Erlöser hofften. Danach ziehen sie sich heimlich in das Galiläa der Heiden zurück. Die Siedlung, in der sie wohnen, wird bald einen Namen bekommen: Nazareth = Spross. Da wächst der königliche Spross heran und damit erfüllt sich:

 

Jer 23,5: dem David einen rechtschaffenen Spross erwecken

 

Sein Vater war in Jerusalem ein vornehmer Ratsherr. Was er in Nazareth machte, war nicht so genau bekannt. Ein schwerer Gang blieb ihm 30 Jahre später nicht erspart, er musste zu Pilatus.

 

Mk 15,46: Da kaufte dieser Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn

in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen

war, und wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes.

 

Dieser Vers erinnert etwas an die Beschreibung der Geburt: in den Umwurf eines Kindes gewickelt – im Schoß der Mutter liegend – in der Laubhütte. Mirjam hat den Sohn geboren, Josef von Arimathia musste ihn zu Grabe tragen - siehe MIRJAM

 

Die Zeichensetzung

 

Die Laubhütte: und das frisch gehauene Grab stehen in Zusammenhang mit Anfang und Ende Jaschuas. Seine ersten Tage verbrachte er in einer sauberen Umgebung: Haus und Laubhütte. Es war sicher kein Stall, in dem Tiere ihren Mist fallen lassen und die Futterkrippe mit Speichel belecken. mehr dazu siehe:    mit ISRAEL  Das Grab hatte Josef in den Felsen hauen lassen. Es lag noch kein Toter darin, war frei von Verwesung und Gestank. Reinheit im doppelten Sinn sind zwei absolut wichtige Zeichen für Israel.

Der Königsmantel: Schinderknechte hängen ihm nach der Folter wieder seinen roten, kostbaren Mantel um. Jaschua war keineswegs ein armer Mann und hätte Anspruch auf die Königswürde gehabt. Aber Spott musste er sich und mit ihm ganz Juda bis heute gefallen lassen.

Der Erzengel Gabriel: Es war kein Zufall, dass sowohl Daniel, als auch Mirjam durch denselben Engel eine Botschaft erhalten haben, denn diese Ereignisse stehen in engem Zusammenhang:

 

Daniel stand am Beginn der 70 Jahrwochen und Mirjam am Ende. Dan 9, 24-27

 

Die Zeitangabe lässt sich historisch nicht so genau festlegen, denn es sind vor allem symbolische Zahlen: die 7er Zahl: 70 – 490 – 1(7. Tag)

70: der 7fältige Bundesfluch wird wirksam mit all seinen Schrecknissen

490 Jahre: das Volk ist nicht mehr im Besitz seines Landes – das Erlassjahr rückt in sehr weite Ferne

7.Tag: fremde Herren im Land erschweren das Halten des Sabbats.

 

Mal 3,1: Siehe, ich sende meinen Engel, der vor mir her den Weg bereiten soll;

und plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der

Engel des Bundes, nach dem ihr begehret; siehe, er kommt, spricht der HERR d. H.

Mal 3,23.24: Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, Korrektur: meinen Engel,

ehe denn da komme der große und furchtbare Tag des HERRN; der soll das Herz

der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden,

damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Banne schlagen muss!

 

Beide Engel – Maleachi und Jaschua – haben es nicht geschafft, das Volk Israel zu überzeugen. Damit bleibt die Hoffnung auf Erlösung noch lange unerfüllt.

 

Das erhoffte Ende – nur 1 Woche – die letzte der 70 Jahrwochen, wird damit zum Dauerzustand. Der 7. Tag der Woche = die Sabbatruhe wird ihnen in vielen Ländern der Erde seither schwer bis unmöglich gemacht. Damit bleibt der Bundesfluch weiterhin wirksam: sie haben Elia geglaubt – AT und sind Johannes dem Eintaucher gefolgt – NT.

 

Plötzlich kommt das Verhängnis über sie. Die Römer machen den Tempel in Jerusalem dem Erdboden gleich. Wer fliehen kann wird heimatlos. Seither werden sie von Christus und seinen Heiligen gejagt und geknechtet.

 

Der Engel des Bundes hat aber mit seiner Verkündigung und dem Tod am Kreuz den Prozess einer schmerzlichen Läuterung in Gang gesetzt: In der Fremde endlich besinnt sich Juda seines Gottes und kämpft erbittert um seinen rechtmäßigen Glauben. In den Anfängen missionieren sie noch erfolgreich, was aber immer schwieriger wird. Zersprengt in alle Länder muss Juda nun fest zusammenhalten, sie sind bestens organisiert, kämpfen für ihre Familien, für ihr Volk bis heute, durch all die schweren Zeiten: 2000 Jahre Läuterung. Nun sind sie reif für die Erlösung:

 

Hos 13,14: Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreiches, vom Tode will ich sie loskaufen.

Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg? – Mitleid muss verschwinden vor mir!

 

Der Tod am Kreuz des Messias hat eine erzwungene Wende herbeigeführt. Sein Volk hat nun keine Möglichkeit mehr zum Kriegen, ist völlig auf den Ewigen angewiesen. Wer sich daran hält, bleibt am Leben. Die sich der Welt anpassen, müssen sterben.

 

Nicht nur Israel, auch Christen u.a. werden vor die Wahl gestellt:

Weisheit oder Torheit – Jüngerschaft oder Rebellion – Leben oder Tod

 

         Ps 91,11: Denn er hat seine Engel für dich aufgeboten,

                   dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.